Hallux Valgus Therapiemöglichkeiten bei Zehenfehlstellungen

Was ist ein Hallux valgus?

Allgemeines

Der Hallux valgus ist die häufigste und bedeutendste Zehendeformität, eine Abweichung der Großzehe zur Kleinzehenseite hin. Frauen sind etwa vier Mal häufiger betroffen, generell etwa ab dem 30. Lebensjahr. Hallux valgus ist immer mit einem Spreizfuß vergesellschaftet, und häufig kombiniert mit einer „Hammer/Krallenzehenbildung“ der 2. – 5. Zehe.

Obwohl uns unsere Füße überall hintragen sollen, vernachlässigen wir sie häufig. Am Ende unseres Körpers sind sie meist unsichtbar in Schuhen versteckt und versehen treu ihren Dienst, unserem Willen untergeordnet. Immerhin legen sie während eines Menschenlebens ca. 120.000 km zurück, fast drei Mal um den Erdball.

Ursache

Ursache ist in über 90 % der Fälle das Tragen von falschem Schuhwerk (in vielen Fällen bereits in der Kindheit). In seltenen Fällen können Zehenfehlstellungen auch vererbt sein. Es kommt sowohl zu einer Einengung des Mittelfußes als auch zu einer falschen Abrollbewegung beim Gehen.

Bei der Ausbildung eines Spreizfußes kommt es zum Auseinanderweichen der Mittelfußknochen, die Großzehe weicht in Richtung Kleinzehe ab. An der Innenseite der Großzehe kommt es zur Ausbildung eines schmerzhaften „Ballens“.

Hallux Valgus Darstellung Hallux Valgus Röntgenaufnahme

Therapiemöglichkeiten bei „ Hallux valgus“:

Man unterscheidet grundsätzlich konservative (= nicht operative) von operativen Therapiemöglichkeiten.

Konservative Therapiemöglichkeiten:

Diese zielen darauf ab, die Beschwerden der Zehenfehlstellung zu lindern bzw. ein Fortschreiten der Fehlstellung zu verlangsamen. Eine konservative Therapie kann die Fehlstellung jedoch nicht rückgängig machen.

Operative Therapiemöglichkeiten:

Die Auswahl des jeweiligen Operationsverfahrens richtet sich ganz genau nach der Art der Fehlstellung, des Ausmaßes der Fehlstellung, sowie den persönlichen Vorgaben und Bedürfnissen des Patienten.

Operative Therapie

Operationsplanung:

Eine genaue Operationsplanung und individuelle Anpassung an jeden einzelnen Patienten ist unumgänglich.

Operative Möglichkeiten:

Sämtliche operative Eingriffe zielen darauf ab, primär die Fehlstellung der Großzehe zu beheben, um der 2. – 5. Zehe wieder mehr Platz zu schaffen.

Bisherige Möglichkeiten:

In jedem Fall muss die Umstellung am Knochen (Osteotomie) fixiert werden. Bisher wurden dafür Metallstifte bzw. Schrauben verwendet (Titan).

Nachteile:

Metallimplantate irritieren den Knochen, wodurch eine längere Heilung notwendig ist (ca. 6 Wochen). Es kommt häufig zu Unverträglichkeiten (Allergien) und damit sekundär zu Entzündungen. Die Metallimplantate müssen auch in den meisten Fällen wieder entfernt werden